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Liebe Lageschieber!

Hier für euch ein paar Leser Reaktionen auf den "YACHT"-Artikel "Die große Freiheit"zum Verständnis und Selbstverständnis des Männersegelns.

 

Ich habe den Text mal hierher kopiert damit wir ihn noch haben, wenn er im YACHT - Archiv gelöscht ist. Wer Lust hat, soll´s lesen. Wer den Artikel möchte, soll sich melden...

 

Neue Meinungen zur "großen Freiheit"

Der Artikel in Heft 3/04 über Männertörns hat ein starkes Echo ausgelöst

(10.02.2004) Da es der Redaktion wegen des begrenzten Heftumfanges nicht möglich ist, alle Leserbriefe zu diesem Thema abzudrucken, wir sie aber nicht vorenthalten wollen, finden Sie hier die Abdrucke. Der entsprechende Artikel ist übrigens nur noch bis zum 10. Februar am Kiosk erhältlich.

Eigentlich war es zu erwarten, dass viele Ihrer Leser gegen den Artikel "Männertörns" Sturm, den ich übrigens mit großem Vergnügen gelesen habe. Vielen Dank allen "Befürwortern" und "Gegnern", die trotz und alledem Ihren Humor nicht verloren haben und das ganze Thema mit Witz und Ironie betrachten - aus welcher Blickrichtung auch immer.
Lacht der Rest Deutschlands nur mehr über Raab und Konsorten?
Michael Cussigh


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Bereits am 6.2.04 veröffentlicht:

Ich habe schon lange nicht mehr so einen herzerfrischenden Artikel in Eurer Zeitschrift gelesen. Ich denke der Artikel hat hat vielen Lesern aus der Seele gesprochen. Der richtige Spaß am segeln kommt nur bei Männertörns auf, bei den nicht alle 5-10 sm irgend ein Badestop gemacht werden muss. Denn wie heißt es so schön: "Wenn Gott gewollt hätte, dass Frauen segeln, hätte er das Wasser rosa gefärbt."
Sascha Jäger, Fürth
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So einen Stuss habe ich schon lange nicht mehr gelesen! Dann kamen mir die Erinnerungen an Hafennächte in Enkheuizen, Stavoren etc. wo wir solche "Männerhorden" einlaufen sahen. Die Nachruhe war jedenfalls weg. Ich finde dieses Niveau der Berichterstattung für das sich als "führende Yachtzeitschrift" bezeichnende Magazin äußerst bedenklich.
Th. Rettenmund, NL-Warns

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Herzlichen Glückwunsch zu diesem Artikel! Wem ist denn geholfen, wenn "Mann" sich zeitlebens verbiegt um des lieben Friedens willen (im Job und in der Familie)? Die Sau oder der Eber muss manchmal 'raus, ob nun beim Sport, unter Freunden oder beim Segeln. Wer kennt nicht fröhliche Frauenrunden (mit Alkohol und "selbstverständlich!" mit Zigarette), die sich lautstark in exzessivem Gekreische entladen?

Im übrigen gibt es neben Stehpinklern auch Kniepinkler, und mit 2-3 Bieren am Abend ist "Mann" noch lange kein Alkoholiker! Trotzdem kann der Kahn sauber und ordentlich (vor allem funktionsfähig!) sein , wenn auch nicht immer penibel aufgeräumt. Risiko??? Jede Wette, dass die Fahrt zum Hafen hundertmal riskanter ist als alles, was dann folgt (die richtige Einstellung vorausgesetzt).

Nun lasst es mal bei der (natürlichen) Polarisierung und versucht nicht, den "Gegenpart" dahin zu zerren, wo er sich am Ende nicht wiederfindet!
Gisbert Jäckel, Hannover

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"Hartes Segeln, Meilenfressen, Starkwind abwettern" - da frage ich mich, was daran männertypisch sein soll. Gegen solches Segeln habe ich auch als Frau nichts! Bei der Aneinanderreihung aller erdenklichen Klischees und Vorurteile auf Stammtischniveau haben Sie sich größte Mühe gegeben. Dies gilt nach beiden Seiten, denn die Männer, mit denen ich bis jetzt gesegelt bin, erfüllen dieses Bild ebenso wenig wie die Frauen, die Sie hier darstellen. So kann ich z.B. die Kochkünste meiner männlichen Mitsegler durchweg nur loben!

Nur in einem würde ich Ihnen recht geben: einige Männer haben ein Problem mit der Unterordnung - oder vielleicht besser, mit der Anerkennung der Leistung und des Könnens anderer, insbesondere wenn diese Crewmitglieder weiblich sind.

Alles in allem empfinde ich diesen Artikel in einer Zeitschrift, die sich ansonsten gern auf ihre fachlich guten Artikel und ihre ausgewogene Berichterstattung beruft, als deplaziert.
Barbara Hingst, Aachen

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Wie sie alle aufheulen! Ein amüsanter Artikel, einseitig geschrieben, überzeichnet sicher, aber detailreich und treffsicher. Ich habe ihn mit Genuss gelesen und viel gelacht. Meine Frau ebenso, die im übrigen 95% aller Törns mit mir alleine segelt, ab Schleuse Kornwerd bis Haven Vlieland leidend an der Reling, und immer wieder mitsegelt. Die restlichen 5% -genau, Männertörns mit alten Freunden, Bier , kein Skat.
Dr. Günter Keisers, Düsseldorf

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Ich habe mich sehr über Ihren Artikel gefreut und herzhaft gelacht! Schade nur, dass er so pointiert war, dass viele YACHT lesende Segler damit offensichtlich überfordert waren. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass Männertörns ihren ganz eigenen und besonderen Reiz haben und weiß von einer Freundin, die Skipperin ist, dass das Gleiche auch für Frauentörns gilt!

Ich hoffe es kommen noch viel mehr "pointierte" Stimmungsberichte, z.B. mal über eine Langstreckenregatta.
Cornelius Weser, Hamburg
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Stilistisch teilweise hervorragend und deshalb mit einem breiten Grinsen im Gesicht las ich -zumindest bis hier und heute - die engagierten Reaktionen auf die "Männertörns". Dabei werde ich den Verdacht nicht los, dass vielleicht wieder einmal vieles einfach zu ernst genommen wird! Natürlich gibt es in jeder "Zunft" immer einige, die es nötig haben, die' s krachen lassen - oder wie immer man das nennen will! Aber so engagiert Gegen- und Dementi - Position beziehe ich eigentlich nur, wenn ich mich angesprochen (ertappt?) fühle!?

Ich habe diesen Artikel eher amüsiert gelesen - gleichwohl, und da will ich die Kirche schon im Dorf lassen, leicht überflüssig als Thema in sich selbst fand ich ihn schon - denn wen interessiert das eigentlich? Trotzdem freue ich mich alle 2 Wochen auf die Post mit der YACHT - wieder ein "segelloses Winterwochenende (ohne Alkohol)" gerettet!
R.Gennies, Mainz

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Mein Gott - was für ein Aufstand! Meine Liebste und ich besitzen ein (kleines) Segelboot. Damit segeln wir, und sind mit all unserem Können, Glück, Pech und Schicksal glücklich.

Ich habe mit meiner Liebsten auch schon (große) Segelboote gechartert: Da haben wir die Stehhöhe und das Warmwasser, den Landstrom und die Dusche genossen und ich war mit meiner Liebsten glücklich.

Ich segele mit befreundeten Paaren - da genieße ich mit meiner Liebsten das Schöne am Paarsegeln: Frauen segeln so, wie es Frauen machen. Das ist gut so. Die Männer machen es so, wie Männer es eben machen. Und das ist auch gut so. Damit bin ich glücklich.

Ich segele mit Jugendlichen auf Plattbodenschiffen in Holland. Inmitten der sprudelnden Jugend bin ich Betreuer mit Segelerfahrung. Ich sehe und spüre, was das Segeln mit jungen Menschen macht. Das macht mich glücklich.

Ich segele jedes Jahr mit meinen Freunden zwischen den Kykladen herum. Das ist dann immer ein so genannter Männertörn. Wir sind unterwegs mit gecharterten Plastik-Booten und über 20 Männern. Das macht mich glücklich!

Und jetzt beschreibt Herr Kemmling das Männersegeln, und gibt damit den Startschuss zu einer - wie ich finde - wichtigen bzw. überfälligen Disskussion: Sind wir als segelnde Männer nur frustrierte Sitzpinkler und Störer der maritimen Kulur?

Status quo: Wenn meine Crew mit mir am Segeln ist, will ich mich nicht zu oft oder überhaupt mit der Effizienz von Decksalon-Heizungen, High-Tech-Vorsegel-Stömungswinkel, a-linghi oder b-linghi, irgendwelchen Sub-Details innerhalb der Eingeweide maritimer Diesel-Technik befassen oder davon lesen - geschweige denn über Fußball oder Skat - Mir ist auch klar, dass die Freizeit-Skipper-Aktivitäten ab einem nördlich genug gelegenen Breitengrad drastisch nachlassen!

Ich wünschte mir, dass Männer, wenn es um etwas geht, auch davon sprechen. Erkennen, um was es geht: was wir sind - als Männer.

Ich will, dass Männer über sich selbst, ihre Gefühle, Ideale, Sex, den Mars, die Venus und ihren Glauben sprechen! Wir leben in Beziehungen und darum sind wir aufeinander bezogen! Liebevoll und zugewandt wollen wir miteinander umgehen und klar kommen! Mit der Liebsten, dem Liebsten, der See, und dem Boot - was auch immer.

Ich will wissen, was Männer eigentlich hinkriegen wollen oder hingekriegt haben! Beim Segeln krieg ich´s raus!

Bitte, liebe Yacht-Redaktion! - Bewahrt mir das Segeln als eine universelle und spirituelle Welt für Menschlichkeit, Zwischenmenschlichkeit, Harmonie, Natur, Kultur, Technik und Competition - maritim. Sorry für den langen Text !
Andreas Mehner, Steinbach Taunus

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Herzlichen Glückwunsch liebe Yacht, endlich mal wieder ein Bericht der provoziert. Ist es nicht so, dass Journalismus provozieren soll und auch darf? Es bedarf nicht viel Lebenserfahrung, um zu erkennen, dass eine Woche "Männerurlaub" einer Beziehung wieder den richtigen Schwung geben kann. Es ist halt mal so, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, und rein evolutionstechnisch müssen wir Männer nun mal zur Jagd gehen!
Ronny Hofmann, Kempten

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Ja lieber Herr Kemmling, da haben sie direkt ins Schwarze getroffen. Wenn ich im Bekanntenkreis höre: "Ich bin Segler" und dann erfahre: "1 Woche Vatertagstour" an Christi Himmelfahrt, dann hören sich die Fahrtberichte so ähnlich an wie Ihr Bericht. Die gleiche Gruppe Männer beschwert sich über den Unsinn des Schein(un)Wesens in Deutschland und dass in Dänemark oder anderswo jeder segeln dürfte wie er wolle und überhaupt ist das alles ganz einfach: Wir hatten damals vor Bogense 8Bft………… Ja! Männer halt. Echte!

Da gibt es aber auch andere Männer, die das Segeln noch anders gelernt haben, auf "Eignerbooten" z.B. wo man sich das Mitfahren "verdienen" muss, und nicht solche Bootfahrer wie der Blazerträger mit Golduhr, der gleich in der ersten Stunde des Theorieunterrichtes sagte: "Ich hab’ sehr wenig Zeit, kann man das nicht anders lösen……?" Vielleicht hat er es anders gelöst und segelt jetzt einmal im Jahr mit Freunden Männertörn?

Wenn man heute auf dem Vordeck die Festmacher schön als Schnecke legt ist das nicht Seemannschaft sondern Spießigkeit, abends die Nationale "reinholen" tut doch eh schon kaum einer, (allein daran kann man schon die Charterboote erkennen). Sich an den Kopf des Steges zu legen zeugt von Cleverness, auch wenn noch Boxenplätze frei sind: "Da sind wir morgen schneller weg" (bevor der Hafenmeister kommt?) Kaum einer setzt Ball oder Kegel, geschweige denn Ankerlicht oder Boje. Wozu auch, zahlt doch die Versicherung und ist ja nicht mein Boot.

"Navigare necesse est", und es macht auch mal Spaß über die Strenge zu schlagen, aber Segeln macht auch Spaß, wenn Mann nicht über die Reling pinkelt und nicht ständig unter Alkohol steht. Gegen Körpergeruch hilft übrigens das Waschen mit Salzwasser besser als jedes Deo, und wenn dazu noch jeder seine eigene Duftnote mitbringt...

Ich segele gerne mit meiner Frau und fühle mich ohne jegliche Einschränkung, die Freiheit des Segelns erschließt sich nicht durch ungehemmtes Verhalten. Wir kochen und essen gut und gerne an Bord, wir segelten schon im Sturm und trieben in der Flaute, ich fand es immer schön wenn Damen mit an Bord waren.

Dennoch gönne ich jedem seine eigene Art seinen Sport auszuleben, solange er nicht andere dadurch belästigt. Für mich gehört die Seemannschaft jedoch dazu und das ständige Basteln am Boot. Taklinge anzubringen und Spleiße zu machen ist für mich entspannender als auf dem Vordeck einen Rausch auszuschlafen. Ein klares Auge kann die Segel besser trimmen und eine ruhige Hand hält das Schiff auf Kurs. Und nach einem gelungenen Manöver ohne lautes Rufen und Hektik schmeckt der Manöverschluck am Besten.
E. Liessem, Bonn

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Bereits am 5.2.04 veröffentlicht:

Mir als segelndem Totalversager ist beim Lesen des Berichtes von den harten Jungs das Blut in den Adern förmlich gefroren! Was viele in unserer emanzipierten Gesellschaft nicht mehr für möglich gehalten haben, es gibt sie noch: die harten Männer der See! Sie segeln, bis die Fetzen fliegen, sie pinkeln unter Deck im Stehen, was die Bierblase hergibt, sie erzählen lautstark zotige Witze und haben vor keiner Schnapsflasche Angst! Und sie reißen Meilen runter! Eine Woche im Jahr!

Als segelndes Sensibelchen habe ich vor einigen Jahren mein Ankergeschirr professionell modifiziert, da ich festgestellt habe, dass das Aufkommen von immer größeren Charterflotten und immer härteren Männern offenbar proportional ist. Die kernigen Heldenepen, vorgetragen bis nachts um drei bei drei Promille mit Donnerstimme an Oberdeck und der würzige Duft aus der Kajüte der urigen Muschelrücken (sie sind hervorragend abgelichtet auf S.40 des Berichtes), der mich immer an vernachlässigte Bahnhofklos erinnerte und Anleger, bei denen man dem Schiff mal so richtig die Kante gibt, haben bei mir seglerische Minderwertigkeitskomplexe der übelsten Sorte ausgelöst. Flucht in einsame Ankerbuchten war schließlich das einzig wirksame Therapeutikum, um vor soviel seglerischem Heldentum nicht psychisch kaputt zu gehen!

Weil Helden heldenhaften Schlaf benötigen, habe ich sie regelmäßig nördlich Skagen aus den Augen verloren und war wieder umgeben von den seglerischen Laubacken! Eines der schlimmsten Weicheier zur See ist in diesem Zusammenhang mein ehemaliger Liegeplatznachbar Wilfried Erdmann: Für Zotiges schlicht zu einfallslos, dabei ein sehr mäßiger Trinker und überzeugter Sitzpinkler, hat er es, nur logisch, seglerisch zu nichts gebracht! Und: Isabelle Autissier, Ann Davison, Ingeborg v. Heister, Ellen MacArthur, Naomi James und Heide Wilts - allesamt stramme Jungs!
Klaus Hömberger, Neuberend

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Herzlichen Glückwunsch liebe Yacht! Sensationell und rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum haben Sie tatsächlich noch einen Schreiberling aus jenen längst vergangenen Tagen ausfindig gemacht. Wahrscheinlich ca. 145 Jahre alt, seinen total antiquierten Ansichten nach zu urteilen. Was war es doch vor 100 Jahren für ein Kreuz mit den Frauen!

Hätscheln Sie ihn, pflegen Sie ihn, richten Sie ihm eigens ein Museum ein, aber bitte, bitte, lassen Sie ihn nie wieder einen Artikel für die Yacht schreiben.
Freundliche Grüße, Rita Gießmann, Ludwigsburg

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Männertörns - Soziale Krüppel zur See ? So sind wir segelnden Männer also - einfach und hierarchisch strukturiert und speisen zufrieden unser Dosenfutter zwischen dreckigen Männerunterhosen, Essensresten und Schamhaaren - Hauptsache wir segeln! Ach ja, viel austauschen über unsere Lebensentwürfe, unsere Partnerschaften, unsere Kinder brauchen wir uns auch nicht auf einem Männertörn, am Ende bestände noch die Gefahr, dass wir etwas dazulernen! Nein, uns reicht `ne Runde Skat, ein paar Bier und morgens noch eins ohne dass wir von der bösen Frau eins zwischen die Hörner bekommen. Etwas weiterentwickelt, lieber Carsten Kemmling, haben selbst wir segelnden Männer uns in den letzten hundert Jahren "YACHT". Wie wär`s mit dem Leitspruch der "Gelben Seiten", Fragen sie jemand, der...

Ich war so begeistert von der Yachtausgabe mit dem exzellenten Titelthema über den "Vortrieb beim Segeln". Und nun solch ein flacher Leitartikel aus der "männlichen Steinzeit" - Schade eigentlich!
Walther Furthmann, Kiel

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Was soll denn dieser Artikel bezwecken? Als langjährige YACHT-Leserin dachte ich, die Zeitschrift sei über das pubertierende Stadium von speziellen Männermagazinen hinaus. Dass es viele Crews gibt, die ausschließlich mit Männern segeln ist sicher Fakt. Fakt ist aber auch, dass viele Frauen einfach keinen Spaß an dieser Art von Segeln haben und ihren Männern ihr Hobby gönnen. Aber hat das so genannte starke Geschlecht es wirklich nötig, dass für dieses eine Lanze gebrochen werden muss mit einem Artikel, der die Dekadenz unserer Gesellschaft verherrlicht?

Ich wünsche mir - auch in Anbetracht der Geburtstagsfeierlichkeiten der YACHT - noch mehr wirklich sachlich interessante Themen, Reportagen und Tests, damit auch in den nächsten 100 Jahren Erfolgsgeschichte geschrieben werden kann. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang z.B. im Skippers Magazin der Artikel über Bordheizungen.
Sabine Jüttner-Storp, Glücksburg

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Glückwunsch zu 100 Jahren Yacht. Viel mehr werden es wohl auch nicht mehr werden, wenn Artikel wie Männertörns öfter erscheinen. Segelnde Männer sind erniedrigte arme Sitzpinkler, die bei einem archaischen Egotrip mal so richtig ungehemmt ihren körperlichen Entweichungen nachgeben und dabei auf nihilistische Weise ihre Urinstinkte ausleben, ohne dabei einen zwischen die Hörner zu bekommen, aber nur in Ausnahmefällen unvernünftig werden.

Bei der Konzentration auf das Wesentliche (Fussball und die Konkurrenz versegeln), gepaart mit unsittlichem Humor, werden aus Männern minderjährige Halbstarke mit übersteigerter Risikobereitschaft.

Journalistischer Tiefschlag von einem Macho der Extraklasse, normalerweise in Männer-Magazinen zu finden, die unter der Gürtellinie angesiedelt sind. "So funktioniert der Männertörn" kann nicht ernst gemeint sein oder ist die geneigte Leserschaft der Yacht so naiv?!
Michael Fischer, Burgheim

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Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht? Der eine als Redakteur, der andere als Verantwortlicher. Heft 3, Seite 34: Die große Freiheit Männertörn. Wahrscheinlich rollt die Welle der Empörung ohnehin auf Sie zu, aber dennoch: muss so ein Artikel wirklich sein?

Ich weiß, Herr Kemmling, sie wollten das alles mit einem kleinen Augenzwinkern sehen, doch bei so einem Reizthema? Frauen müssen sich (wie an Bord ohnehin so häufig) als unsportliche, dünnhäutige und marinaverliebte Wesen abstempeln lassen. Was soll ich hervorragend segelnden Frauen, die über Manöver-, an- und ablege- schluckspechtige Männertörns ohnehin den kopf schütteln, denn jetzt noch sagen? Dass es auch Männer gibt, die keine Prolls sind und denen daher "ein gepflegtes Bier und eine runde Skat" (o-ton ihres Artikels) am Abend nicht zur Seligkeit genügt? Ist das, lieber Herr Kemmling, Ihre Antwort zum Thema Gender und Geschlechterdifferenz?

Aber da passt, lieber Herr Rieker, so schön der Artikel zur "Yacht des Jahres" in Ihrem Heft dazu. Ein paar nett bebilderte Seiten, lächerlich wenig Information zu den wirklich interessanten Yachten. Absolut niveaulos. Dabei haben Sie mit Ihrem Magazin doch das Ganze initiiert. Man könnte ja fast meinen, die Redakteure hätten in England und Barcelona nur Skat gespielt, anstatt zu segeln, wären da nicht die französischen Kollegen von "Bateaux". Bei denen gibts zum selben Thema den doppelten Seitenumfang, viele Detailfotos und Einzelstatements der Redakteure. Wieso geht das nicht in Deutschland? Weil ihren Lesern Bier und Skat zur Seligkeit ohnehin genügt?

Ich bin seit fast 20 Jahren Segelfanatiker und werde es wohl auch für mein restliches Leben bleiben (was bei 29 Jahren noch eine Weile sein kann). Aber jetzt sehe ich mal wieder ganz deutlich, warum ich in all den Jahren die YACHT nie abonniert habe und, leider, wohl auch nie abonnieren werde. Ja, sie sind das beste deutsche Segelmagazin, aber das heißt leider noch gar nichts. Vielleicht bin ich ja nicht der einzige, der so denkt!
Herzlichst, Ihr Sebstian Weiner

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Sehr geehrter Herr Kemmling, Sie Armer! Sie tun mir aufrichtig leid. Scheinbar haben Sie in Ihrem jungen Leben nicht nur die falschen Frauen kennen gelernt, sondern auch ausschließlich die bemitleidenswerten Männer mit eben solchen.

Ich für meinen Teil segle jeden Törn gemeinsam mit meiner Frau. Sie gibt mir morgens um 10 nie eins zwischen die Hörner. Stattdessen öffnet sie um besagte Uhrzeit das Bier - natürlich für beide. In meinem fast noch zarten Alter von 40 Jahren segeln meine Frau und ich mit einem Riesenvergnügen auf kleinen Booten, wie zum Beispiel dem Folkeboot. Noch nie hat sie sich während eines solchen Törns über ihre Frisur oder Ihren Gemütszustand ausgelassen. Stattdessen hat sie lieber navigiert, gesteuert oder bei Starkwind das Groß gerefft. Auch der nicht mehr vorhandene Komfort in noch kleineren Booten ist ihr kein Gräuel. So haben wir zum Beispiel erst letztes Jahr in unserer alten hölzernen H-Jolle genächtigt.

Zur Versöhnung gehe ich aber gern davon aus, dass Ihre Darstellung von "limitierenden Faktoren" sich mehr auf Mit-Seglerinnen bzw. auf "Bordfrauen" als auf Seglerinnen bezogen hat.
Ralf Nehm, Salzwedel

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Wehe, wenn Mann losgelassen...
Sie sind sattsam bekannt in den Häfen, in Buchten und Tavernen: Die deutschen Herrensegler mit wohlklingenden Titeln. Mit kerniger Stimme wird kommandiert und kommentiert, beim Anlegemanöver der anderen mehr als beim eigenen. In jeder Beziehung markiert ihr Auftreten den echten Salzbuckel. Fern vom Pantoffel werden für die echten Kerls Frauen zu Miezen und in der Kameradenseligkeit schwillt so manches mehr als es erträglich ist.

In den über 25 Jahren Chartertörns haben die Crews, oft nur Kollegen, und ich so vieles erlebt in Sachen männlichen Benehmens, ungebremst von irgend welchen Hemmungen.

Der Artikel zielt tief unter jede Wasserlinie und kann nur in einer totalen gedanklichen Flaute und bei völliger geistiger Seekrankheit geschrieben worden sein. Haben in der YACHT-Redaktion sämtliche Nebelbänke der letzten 100 Jahre die Sicht so eingeschränkt, dass eine derart widerliche Denkensart auf 10 Seiten ausgebreitet werden darf? Mir verübelt er auf jeden Fall den nächsten Törn mit meinen Freunden.
Jürg Küenzi, 3186 Düdingen, Schweiz

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Lieber Herr Kemmling,das muss mal deutlich gesagt werden: "Die große Freiheit" in Heft 3/2004 war echter Lesestoff. Kompliment! Mal eine Geschichte, bei der das Lesen nicht nur informativ war, sondern richtig Spaß gemacht hat! Mehr davon, Sie Edelfeder! Echt klasse.
Matthias Steiner, Hamburg

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Ein herrlicher Artikel! Die pikierte Reaktion darauf bestätigt ihn nur. Schön, dass die Yacht einen Kemmling hat, der nicht nur segeln, sondern auch schreiben kann. Wen interessiert schon der Anschlagwinkel des kardanischen Kochers im immer gleichen Testbericht über den immer neuen Typ der immer gleichen Werft? Segler suchen im Segeln Freiräume. Wird über die berichtet, so muss das provozieren. Gut so!
Carsten Schultz, Norderstedt

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Mit Begeisterung habe ich Ihren Artikel über die Männertörns gelesen und muss sagen, dass der Autor den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Eins vorweg: Ich bin eine Frau. Das zweite vorweg: Ich bin eine tolerante Frau. Und drittens: Ich mag Männer. Nein, ich will das nicht pauschalisieren, deswegen grenze ich die eben gesagte Behauptung ein wenig ein: Ich mag Männer, die sie selbst sind bzw. sein können, und sei das auch nur für ein oder zwei Wochen im Jahr. Es ist doch einfach so, dass auf einem Boot meistens alles auf ein Minimum reduziert wird, sei es das Kochen, sei es das Schlafen, sei es das Waschen. Und dass auf so einem Boot - bei einem sog. Männertörn - das Minimum als Maximum angesehen wird, weil ja sonst in den restlichen 50 oder 51 Wochen alles perfekt sein muss. Dazu gehört, dass man sich wie ein Pirat im Mittelalter fühlen möchte, der mit seinem verbliebenen rechten Auge die dazugehörige Augenbraue voller Verachtung hochzieht, wenn es um das Thema "Wann duschen wir denn mal wieder" geht. Dazu gehört auch die zwischenmenschliche Beziehung zum anderen Geschlecht. Herrje, was ist denn dabei, wenn auf den sagenumwobenen "Männertörns" über Sex gesprochen wird? (Im übrigen ist bewiesen, dass Frauen unter sich viel, viel häufiger über Sex und die Männerwelt sprechen als Männer andersrum. Ganz zu schweigen davon, wenn noch Alkohol ins Spiel kommt ... Waren Sie schon mal auf einer Männerstriptease-Veranstaltung mit 500 kreischenden Frauen? Dann sind Sie geläutert ...)Wer sich darüber mokiert, dass Männer sich auf Männertörns "Miezen" an Bord holen oder in den Puff gehen - mit Verlaub gesagt, warum sollten sie es denn auf Männertörns nicht tun, wenn sie es auch sonst tun? Wo steht denn geschrieben, dass Männer das "nur" auf Männertörns tun? Nirgendwo. Und wer sagt denn, dass Frauen das auf Frauentörns nicht tun würden, wenn es Puffs für Frauen geben würde? Ha - da würden die Frauen-Kegelclub-Ausflüge Hochkonjunktur haben!Ich finde Männertörns klasse. Wenn ich morgens beschwingt über den Steg trabe, um Brötchen zu holen und aus einem gecharterten Boot laute Schnarchgeräusche höre oder wimmernde Stimmen, die ob übermäßigem Alkoholgenuss Laute wie "nie wieder", "oh Gott, ist mir schlecht", "hat jemand Aspirin", "ich muss schon wieder kübeln" "Mama, wo bist du?", höre, dann weiß ich, dass zwei Wochen im Jahr auch für den männlichsten Mann genug sind. Bis zum nächsten Mal!Und das sei euch nun wirlich vergönnt!
Steffi von Wolff, Hamburg